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Voll fett bin ich eigentlich erst in den letzten fünf Jahren geworden. Langsam, aber stetig habe ich über Jahre zugenommen. Das hat mich auch nicht weiter gestört. Schließlich war ich inzwischen glücklich verheiratet. Und glückliche Mutter. Der Wunsch nach Kindern hatte sich nach einiger Zeit und einigen unvorhersehbaren Komplikationen doch noch erfüllt. Dreimal sogar! Auch eine längere Krankheitszeit habe ich überstanden. Wenn auch mithilfe von Medikamenten, die ich nach wie vor einnehme. Medikamente, die den Stoffwechsel deutlich verlangsamen und dadurch die Gewichtszunahme begünstigen. Hätte ich zu diesem Zeitpunkt angefangen regelmäßig Sport zu treiben, wäre ich jetzt wahrscheinlich in einer anderen Gewichtsklasse. Aber, abgesehen von einigen halbherzigen Anläufen, habe ich keinerlei Sport wirklich regelmäßig und ausdauernd betrieben. Wozu auch? Schließlich ist man als Mutter von drei kleinen Kindern sowieso den ganzen Tag ununterbrochen auf den Füßen. Wenn abends endlich Ruhe eingekehrt war, habe ich mich und meine Nerven mit Essen gestärkt. Beruhigt, getröstet, belohnt. Besonders dann, wenn mein Mann wegen seiner Wechselschicht nicht zu Hause war. Im Bett liegen, lesen und dabei Chipse essen war ein bekanntes und bewährtes Mittel um mich wohl zu fühlen. Die Folgen habe ich verdrängt. Liebevolle Ermahnungen meiner Freundinnen habe ich ignoriert. Den diagnostizierten Bluthochdruck habe ich mit einer Tablette wunderbar im Griff. Die immer größer werdende Konfektionsgröße habe ich hingenommen. Schließlich habe ich mich noch nie für Mode interessiert. Und dann, eines Tages, war es dann soweit: Die Waage zeigte eine dreistellige Zahl an!
